Wenn kleine Tiere große Probleme machen …

Krankheitsübertragung durch Zeckenbiss
Die am häufigsten durch Zeckenbisse übertragenen Krankheiten sind FSME und Borreliose.

FSME ist die Abkürzung für Frühsommer-Meningoenzephalitis. Der Name täuscht allerdings: Wenn es im Winter längerfristig wärmer als sieben Grad ist, werden Zecken aktiv. Eine Ansteckung kann also theoretisch zu jeder Jahreszeit erfolgen. Infizierte Zecken befinden sich besonders häufig in Mittel- und Süddeutschland. Die Wahrscheinlichkeit, nach einem Zeckenbiss an FSME zu erkranken, liegt unter einem Prozent, denn nicht jede Zecke ist mit dem Virus infiziert. Zudem führt nicht jeder Biss durch eine infizierte Zecke zu einer Erkrankung.
Der Krankheitsverlauf ist bei jeder Person unterschiedlich, wobei dieser mit zunehmendem Alter potenziell schwerer werden kann. Manche Menschen bemerken so gut wie gar keine Symptome, wohingegen andere sehr schwer erkranken. In sehr seltenen Fällen kann FSME zum Tod führen. Der Krankheitsverlauf lässt sich in zwei Stadien gliedern. Im ersten Stadium treten Symptome einer Sommergrippe auf. Oftmals ist die Erkrankung anschließend beendet. Bei einigen Patienten befällt das FSME-Virus jedoch das zentrale Nervensystem und löst eine Hirnhautentzündung aus. Damit können weitere Beschwerden wie Bewusstseins-Störungen und Lähmungen einhergehen. Zwar können die Symptome behandelt werden, die Grunderkrankung FSME ist jedoch bisher nicht therapierbar.

Borreliose wird durch Bakterien übertragen. Die Krankheit hat eine Vielzahl von Symptomen, die auch bei anderen Krankheiten häufig vorkommen. Das macht die Diagnose von Borreliose schwierig. Wenn jedoch eine ringförmige Rötung um den Stich der Zecke auftritt, die sogenannte Wanderröte, ist das ein unverkennbares Symptom der Krankheit. Der Verlauf der Borreliose lässt sich in drei Stadien gliedern. Im ersten Stadium kann es neben der Wanderröte, die aber nicht bei jeder Borreliose-Erkrankung auftritt, zu Symptomen wie Fieber, Erschöpfung und Kopfschmerzen kommen. Im zweiten Stadium zeigen sich vielfältige Symptome, unter anderem Hirnhautentzündung, starke Schmerzen und Herzprobleme sowie häufig Gesichtslähmungen. Stadium drei, das chronische Spätstadium, führt oft zu Gelenkentzündungen. Die Behandlung von Borreliose ist aber mit Antibiotika möglich, da es sich um eine durch Bakterien verursachte Krankheit handelt.

Aktiv vorbeugen

Bei einem Spaziergang über die Wiese oder im Wald sollte möglichst lange Kleidung getragen werden. Zur Vorbeugung gegen die Viruserkrankung FSME gibt es eine Impfung. Die Grundimmunisierung erfolgt über 2 Impfungen im Abstand von 4 Wochen und eine Auffrischimpfung nach einem Jahr. Danach erfolgt eine weitere Auffrischimpfung altersabhängig alle 3-5 Jahre. Für Kinder gibt es einen altersabgestimmten Impfstoff.
Borreliose kann medizinisch nicht vorgebeugt werden. Da die Borreliose-verursachenden Bakterien allerdings nur im Darm der Zecke und nicht wie die FSME-Erreger im Speichel vorkommen, dauert es aber in den meisten Fällen mehrere Stunden, bis Bakterien in die Haut eindringen. Deshalb ist es ratsam, die Zecke so schnell wie möglich mit einer geeigneten Zange oder Pinzette zu entfernen.

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