Wenn ein Pieks auch anderen hilft …

Pro oder Kontra?
Meist hochemotional und sehr kontrovers wird die Diskussion über Impfungen geführt. Es gibt keinen perfekten Weg oder eine allgemeingültige Patentlösung.
Als Schulmediziner und Impfbefürworter lasse ich mich von wissenschaftlich nachweisbaren Studien und Fakten leiten, kenne jedoch auch die Argumente und Anwendungsbeobachtungen der Impfgegner.
Es steht jedem frei, sich persönlich für oder gegen eine Therapie/Schutzimpfung zu entscheiden. Eine noch größere Verantwortung obliegt uns jedoch als Eltern bei Entscheidungen, die wir für das vermeintliche Wohl unserer Kinder treffen!

Die Bedeutung der Schutzimpfung
Die Entdeckung der Immunisierung durch Schutzimpfungen stellte eine Revolution in der Geschichte der Medizin dar. Krankheiten, die als Epidemien auftraten und teilweise ganze Landstriche entvölkerten, konnten nun bereits im Vorfeld ihrer Entstehung bekämpft und durch konsequente Immunisierung der Bevölkerung ausgerottet werden.
Die Schutzimpfung, auch Vakzination genannt, ist also eine wesentliche Maßnahme zur Vorbeugung gegen viele gefährliche Infektionskrankheiten. Die gesellschaftliche Bedeutung einer Schutzimpfung besteht darin, dass im Falle einer nahezu vollständigen Durchimpfung einer Bevölkerung, eine kollektive Immunisierung gegen die betreffende Infektionskrankheit erzielt werden kann. Krankheiten wie beispielsweise Tetanus oder Polio, hatten durch die konsequente Immunisierung flächendeckender Gebiete in Mitteleuropa, bereits ihren Schrecken verloren. Heute allerdings, da viele Menschen nachlässig mit dem Thema Impfschutz umgehen, kehren viele dieser längst vergessen geglaubten Krankheiten langsam wieder zurück.

Wann sollte man impfen?
Nicht immer ist die moderne Medizin in der Lage, ausgebrochene Krankheiten schnell und effektiv zu bekämpfen. Beispielsweise das berüchtigte Gelbfieber oder den schon durch kleinste Wunden möglichen Tetanus: Gegen beide Krankheiten, sind sie erst einmal ausgebrochen, gibt es keine wirksame Therapie, keine Art von Behandlungsmöglichkeit. Auch heute nicht. Daher führen sie auch heute noch oft zum Tode der Betroffenen. Allerdings besteht die Möglichkeit, sich durch eine Impfung bereits im Vorfeld vor ihnen zu schützen! Es ist in der Regel nur ein einziger Weg zum Arzt und nur ein einziger, kaum schmerzhafter Stich, der mit einer vorbeugenden Impfung verbunden ist. Ein geringer Aufwand, der jedoch eine sehr effektive Wirkung in Gestalt der Immunisierung nach sich zieht.
Die Schutzimpfung, wie sie bei der Einreise in viele Länder bereits Pflicht ist, sollte ebenso im Interesse aller Menschen liegen. Der kleine Stich bewahrt nicht nur den Patienten selbst, sondern auch seine Mitmenschen vor z.T. schwerwiegenden Erkrankungen. Wer auf Impfschutz verzichtet, handelt leichtfertig und kann das Leben und die Gesundheit anderer Menschen gefährden. Nur konsequentes Impfen trägt dazu bei, gefährliche Krankheiten einzudämmen und im Idealfall auszurotten.

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