Wenn zwischen den Ohren nichts mehr geht …

Woher kommen Kopfschmerzen?
Kopfschmerzen haben vielfältige Formen und Ursachen. Dabei sind Spannungs-Kopfschmerzen und Migräne die häufigsten Arten. Es sind insgesamt weit über 250 verschiedene Formen und Auslöser bekannt. Einige der möglichen Gründe für Kopfschmerzen sind zum Beispiel Verspannungen im Schultergürtel-, Halswirbelsäulen- und Kopfbereich. Schlafmangel und „äußerer“ (psychosozialer) Druck gehören ebenfalls zu den Ursachen. Kopfschmerzen können auch durch Alkohol, Flüssigkeitsmangel und Infekte entstehen. Weitere Ursachen finden Sie nachfolgend im Überblick:

  • Nebenwirkungen von Medikamenten
  • Sonnenstich
  • Hitzeschlag
  • Bluthochdruck
  • Augenerkrankungen
  • Eine nicht ausgeglichene Sehschwäche
  • Orthopädische Erkrankungen
  • Stoffwechselstörungen

Die ärztliche Diagnose
Da Kopfschmerzen viele Ursachen haben können, dauert die Diagnose etwas länger. Halten die typischen Beschwerden lange an, kehren wieder oder treten plötzlich sehr stark auf sollten Sie einen Arzt kontaktieren. Der Fachmann wird Ihnen Fragen zu Ihren Kopfschmerzen stellen, um die Diagnose zu stellen. Zu den Fragen gehört unter anderem, wo Ihre Schmerzen auftreten. Spüren Sie die Kopfschmerzen nur auf einer Seite oder auf beiden? Sie werden auch gefragt, ob Sie starke Schmerzen haben und wie sie sich anfühlen z.B. dumpf, drückend oder bohrend. Der Arzt wird nach weiteren Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen fragen. Er erkundigt sich, ob Sie einen Unfall oder eine Verletzung hatten. Anschließend folgen bei Notwendigkeit gegebenenfalls medizintechnische Untersuchungen wie EEG, Computertomografie, Angiografie und Ultraschalluntersuchungen. Sehr hilfreich für die Diagnosestellung ist ein Kopfschmerztagebuch, welches durch den Patient für mindestens 2 Monate geführt werden sollte.
In unserer Region besteht die Möglichkeit bei entsprechender Anamnese in das Mitteldeutsche Kopfschmerzzentrum (Uni Jena) zur Mitbehandlung überwiesen zu werden.

Die Behandlungsmöglichkeiten
Nicht bei jeder Form von Kopfschmerzen ist eine Behandlung notwendig. Viele Arten verschwinden nach einiger Zeit von selbst. Gerade wenn die Kopfschmerzen durch Alkohol oder Schlafmangel hervorgerufen wurden, klingen sie ohne Therapie ab. Anders ist es zum Beispiel bei Migräne, denn hier treten die Schmerzen attackenweise auf. Kopfschmerzen können auch infolge eines Hirntumors entstehen, dann ist eine gezielte Therapie notwenig. Die Art der Therapie richtet sich immer nach der Ursache und den Schmerzen. In ärztliche Behandlung gehören Erkrankungen wie Hirnhautentzündung, Schlaganfall oder Hirntumor. Das passiert jedoch nur in den seltensten Fällen.
Bei harmlosen Kopfschmerzen können Sie zu frei verkäuflichen Schmerzmitteln wie Paracetamol, Ibuprofen oder Kombinations-Präparate greifen. Lassen Sie sich bitte von Ihrem Apotheker beraten oder suchen Sie vorher Ihren Hausarzt auf. Sie sollten die Medikamente aber mit Bedacht einnehmen, streng nach dem Motto: „So wenig wie möglich, soviel wie nötig“. Die Arzneimittel sollten Sie nicht häufiger als zehn Tage im Monat in Anspruch nehmen.
Sie können Ihre Kopfschmerzen mit einigen Verhaltensweisen lindern oder vorbeugen. Vermeiden Sie viel Stress und bewegen Sie sich ausreichend. Sie sollten sich gesund und vollwertig ernähren sowie genügend Wasser trinken. Legen Sie bei der Arbeit regelmäßige Pausen ein und sorgen Sie für einen erholsamen Schlaf. Sie können auch Entspannungsübungen erlernen und diese zwischendurch selbstständig ausüben (siehe hierzu auch Migräne- u. Kopfschmerzgesellschaft).

Auf diesen Seiten finden Sie Hinweise und Informationen zu gesundheitlichen Themen, sowie meine persönlichen Meinungen zu Fragen aus dem allgemeinmedizinischen Praxisleben.